Wir haben da ja mal was über das StartUp Strassensheriff geschrieben. Völlig an uns vorbeigegangen ist allerdings die Namensänderung in Wegeheld und sogar der Release der App im Google Play Store. Sowohl über die wohl gescheiterte Anschubfinanzierung über Startnext, als auch über die Umbenennung gibt es keine nennenswerten Informationen. Stattdessen gab es eine Pressemitteilung [PDF] mit Stimmen vermeintlicher Unterstützer und einen Tweet, der lediglich über den Namenswechsel informiert:
Straßensheriff heißt jetzt Wegeheld! Bitte retweeten, folgen & Wegeheld-App nutzen! https://t.co/7sj5IRWESh
— Strassensheriff (@Strassensheriff) March 28, 2014
Die größten Bedenken hatte ich im Bereich Datenschutz. Hier haben sich die Macher der Applikation den Berliner Landesbeauftragten für Datenschutz ins Boot geholt und so einige der ursprünglich geplanten Funktionen auf dessen Anraten gestrichen. „Diverse kritische Punkte wurden beseitigt, wie z.B. das Freischalten der Mail-Option nur bei notorischen Dauerfalschparkern oder die direkten Nachrichten an ein Nummernschild, um das Ordnungsamt gar nicht erst einschalten zu müssen.“ heißt es in einer weiteren Pressemitteilung [PDF].
Der ursprüngliche Gedanke, die Stadt in eine clevere Stadt zu verwandeln steht natürlich nach wie vor im Vordergrund. In der Applikation können nun zum Beispiel Fahrzeuge auf Geh- und Radwegen, vor Einfahrten oder auf Behindertenparkplätzen gemeldet werden. Dazu kann noch die Marke und die Farbe des Fahrzeugs angegeben werden. Auf einer Karte, die auch auf der Internetseite verfügbar ist, können die jeweiligen Meldungen angesehen werden.
Nun ist die Applikation also da und ich habe damit irgendwie mehr Bauchschmerzen als vor der Veröffentlichung. Bei den Daten zum Fahrzeug beispielsweise wird man mehr oder weniger aufgefordert ein Foto vom Auto zu machen und das Kennzeichen zu schwärzen. Was passiert jedoch, wenn das Kennzeichen nicht geschwärzt wird? Zudem kann man es optional in den Daten mit einpflegen. Der treue Denunziant wird es schon fleißig mit angeben. Die Frage, was mit den Daten passiert ist meiner Meinung nach nicht ausreichend beantwortet. Dass ein Datenschützer sich das Konzept angesehen hat, verbessert das unwohle Gefühl in der Magengegend nicht wirklich. Die Reviews im Google Play Store zur App stützen mein Gefühl.
Was denkt ihr über die App? Ich sehe sie sehr kritisch und biete deshalb hier ausnahmsweise mal keinen Link zur App im Play Store an.
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